Whistleblowing-System – Was ist das und wofür ist es gut?
Compliance (zu dt. Regelkonformität) ist ein zunehmend bedeutendes Thema in der Gesellschaft und für Unternehmen. Verstöße gegen Gesetze oder ethischen Richtlinien führen zu erheblichen Konsequenzen und Haftungsrisiken sowohl für das Unternehmen als auch für einzelne Mitarbeitende, wie z. B. Imageschäden, finanzielle Sanktionen, Umsatzeinbußen oder juristische Folgen (Strafverfolgung). Um diese Risiken zu vermeiden und Missstände in einem Unternehmen frühzeitig zu erkennen, spielen Mitarbeitende eine wichtige Rolle.
Das interne Melden von Compliance-Vorfällen bringt Transparenz in den aktuellen Stand der Regeltreue in den Geschäftsprozessen und kann aktiv dazu beitragen, Missstände zu identifizieren und zu bekämpfen. Hierfür setzen Unternehmen vermehrt Whistleblowing-Systeme ein. Mit dem Einsatz von Whistleblowing-Systemen liegt das Ziel für die Unternehmen darin, Kontrolle über die Compliance in den eigenen vier Wänden zu erhalten und zu dokumentieren.
Definition Whistleblower
Der Begriff „Whistleblowing“ kommt ursprünglich aus dem Englischen und bedeutet „etwas aufdecken“ oder „jemanden zu verraten“. Im deutschen werden Whistleblower auch als Hinweisgeber*innen definiert. Dies sind Personen, die Hinweise bezüglich Regelverstöße oder Rechtswidrigkeiten von Personen oder Organisationen aufdecken und melden.
Definition Whistleblowing-Systeme
Whistleblowing ist im unternehmerischen Kontext zu einem wichtigen Instrument geworden, um Missstände am Arbeitsplatz aufzudecken und die Compliance im Unternehmen zu bewahren. Um potenzielles Fehlverhalten und Compliance-Verstöße vorzubeugen, integrieren Unternehmen vermehrt Whistleblowing-Systeme in die eigene Firmenkultur. Ein sogenanntes Whistleblowing-System, auch bekannt als Hinweisgebersystem, soll die Mitarbeitenden und auch Geschäftspartner dabei unterstützen unethisches und rechtswidriges Verhalten am Arbeitsplatz und in der Zusammenarbeit zu melden. Es bietet Mitarbeitenden und Geschäftspartnern die Möglichkeit, als Hinweisgeber anonyme Meldungen abzugeben und zu einem erfolgreichen Risikomanagement beizutragen.
Einführung in das Unternehmen
Für Unternehmen und Organisation ist es ratsam und für einige sogar teilweise auch eine gesetzliche Verpflichtung, ein internes Whistleblowing-System zu integrieren. Mit der Einführung eines anonymen Meldesystems können Mitarbeitende auf Verstöße aufmerksam machen. Durch das Aufzeigen von Compliance-Verstößen können Unternehmen eigene Schwachstellen erkennen und diese gezielt aufarbeiten und verbessern.
Die Anforderungen an die Einrichtung von Whistleblowing-Systemen sind in den vergangenen Jahren gestiegen. Damit ein Whistleblowing-System erfolgreich in die Unternehmenskultur eingeführt werden kann, bedarf es einigen (u. a. datenschutzrelevanten) Vorkehrungen. Nicht nur die Loyalität der eigenen Mitarbeitenden ist ein entscheidender Faktor, ebenso relevant ist es, die gewünschten Werte und Zielvorstellungen der Geschäftsführung als gelebte Praxis umzusetzen.
In unserem Online-Webinar zum Thema „Whistleblowing-Systeme“ können Sie mehr über dessen (datenschutzkonforme) Einführung in die eigenen Unternehmensprozesse erfahren. Das Webinar findet am 21. Juni 2022 von 14:00 bis 14:45 Uhr statt. Anmelden können Sie sich unter der folgenden Email: webinar@procedo-gmbh.de